Medienmitteilung von act now! | Freitag 26. September 2025 – 08.30 Uhr

Klimawarnungen an Zapfsäulen: Mit ihrer neuen Kampagne fordert die Bewegung act now! die Tankstellenbetreiber in der Schweiz zum Handeln auf.
Am 21. September trafen sich zehn Aktivist:innen der Bewegung act now! in Bern, um einen Brief an die dreizehn grössten Tankstellenbetreiber der Schweiz zu schicken. Mit ihrer Kampagne «Öl tötet» fordern sie, an den Zapfsäulen Warnaufkleber anzubringen, welche auf die durch Erdöl entstehenden Gefahren für die Gesundheit und das Klima aufmerksam machen und Alternativen vorschlagen. Bleibt eine Antwort aus, werden gewaltfreie Aktionen geplant, um die Forderung in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Zitat von Lua, 20, Studentin der Umweltwissenschaften: «Ich mache bei dieser Kampagne mit, weil ich so gut wie möglich gegen den masslosen und unbewussten Gebrauch von Erdöl sowie gegen die klimatischen und sozialen Folgen kämpfen möchte, die er verursacht. Unsere klare und einfach umsetzbare Forderung ist ein erster Schritt, um das Bewusstsein für unsere Abhängigkeit vom Erdöl – aber auch für die Alternativen – zu fördern.»
Zitat von Stephanie, 64 Jahre, Landschaftsarchitektin: «Die Verbrennung von Erdöl verursacht jedes Jahr Tausende vorzeitiger Todesfälle aufgrund von Luftverschmutzung und Klimachaos. Wie beim Tabak ist es an der Zeit, klar zu warnen: Öl tötet»
Ein neues Ziel: die Tankstellenbetreiber
Bekannt für seine früheren Kampagnen zur thermischen Sanierung (Renovate Switzerland) und zur fossilen Mobilität (Liberate Switzerland), wendet sich act now! mit dieser Kampagne anstatt an die politischen Instanzen direkt an die Erdölindustrie. Der Grund dafür ist die Untätigkeit der Politik in Klimafragen.
Wie beim Tabak: klare Warnhinweise verdeutlichen die Wahrheit
Die von den Tankstellenbetreibern geforderte Massnahme ist inspiriert von den Gesundheitswarnungen auf Zigarettenpackungen, welche die Schädlichkeit von Tabak wirksam im kollektiven Bewusstsein verankert haben. Die Analogie soll das Bewusstsein für die Schädlichkeit von Erdöl schärfen und wie beim Tabak ist es das Ziel der Aktivist:innen, nächste Schritte zur Überwindung der Abhängigkeit vorzuschlagen. Die Warnaufkleber werden von einfachen Informationen begleitet, um zugängliche Alternativen sichtbar zu machen: Relokalisierung, nachhaltige Mobilität, demokratische Teilhabe oder auch berufliche Neuorientierung.
 Ein gewaltfreier Ansatz, inspiriert von Martin Luther King
Die Kampagne «Öl tötet» folgt den Prinzipien und Abläufen des gewaltfreien Widerstands nach Martin Luther King, dessen Ziel die Versöhnung der Menschen untereinander und mit der gesamten Lebenswelt ist. Die Konfrontation der Tankstellenbetreiber soll den unsichtbaren Krieg dieser Unternehmen gegen das Leben auf der Erde aufdecken.
Und wenn sich nichts ändert?
Die Kampagne wird in den kommenden Wochen entsprechend den Antworten der Tankstellenbetreiber weiterentwickelt. Die Antworten werden nach und nach in einem öffentlichen Dokument zugänglich gemacht. Sollten die Tankstellenbetreiber keine angemessene Antwort geben, sind im Laufe des Herbstes gewaltfreie Aktionen zur Bekanntmachung der Kampagne (Besetzungen, Plakatierungen, Mahnwachen) geplant. Ebenso geplant sind öffentliche Informationsveranstaltungen (Online- und Präsenz).
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