Vier Sympathisant:innen von Liberate Switzerland demonstrieren, um aufzufordern, die Schweiz von Autos mit fossilen Brennstoffen zu befreien.
Vier Sympathisant:innen von Liberate Switzerland demonstrieren, um aufzufordern, die Schweiz von Autos mit fossilen Brennstoffen zu befreien.

Das Porsche Zentrum Lausanne mit oranger Farbe besprüht - Liberate Switzerland will die Schweiz von den Autos befreien

Medienmitteilung von Liberate Switzerland | Dienstag 9. April 2024 - 09.50 Uhr

Heute Morgen haben 4 Personen ein Autoverkaufszentrum in Crissier mit oranger Farbe besprüht. Diese gewaltfreie Aktion ist das Startzeichen für die neue zivile Widerstandskampagne Liberate Switzerland. In diesem Moment, in dem alle Augen auf Strassburg und das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zur Klage der Klimaseniorinnen gerichtet sind, ist das Engagement von Bürger:innen entscheidend. Liberate Switzerland fordert den Bund auf, den Verkauf von Neuwagen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, ab 2025 zu verbieten und massiv in sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr zu investieren. Die Bewegung kündigt für die nächsten Tage weitere Aktionen an.

Vier Personen gingen heute Morgen um 09.00 Uhr zum Porsche Zentrum Lausanne und besprühten das Gebäude vor den überraschten Augen der Autofahrenden auf dem Weg zur Arbeit. Eine Person begab sich in das Gebäude, um den Angestellten die Situation zu erklären. Nachdem das Gebäude besprüht worden war, setzten sich die 4 Personen davor und zeigten türkisfarbene Banner der neuen Kampagne Liberate Switzerland. Die Polizei traf vier Minuten später am Ort des Geschehens ein. Sie nahm die Sympathisant:innen von Liberate Switzerland bislang nicht fest.

Zitat von Riwal Leemann, 20, Student der Geowissenschaften: “Ich liebe meine Familie und finde es absurd, dass unser Land uns in Gefahr bringt, indem es auf verantwortungslose Weise zur Verschärfung der Klimakatastrophe beiträgt. Ich habe bereits einen Angehörigen in der Hitzewelle von 2023 verloren und möchte nicht tatenlos zusehen, wie noch mehr Menschen unter künftigen Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen leiden müssen. Die durch den Autoverkehr verursachten CO2-Emissionen sind enorm und müssen deshalb so schnell wie möglich reduziert werden.

Zitat von Willy Burri, 70, Rentner: “Vor genau zwei Jahren sass ich bei der ersten Aktion von Renovate Switzerland auf der Maladière-Autobahn in Lausanne. Ich mache weiterhin mit, weil ich grosse Angst um die Zukunft meiner Kinder und Enkelkinder habe. Das Jahr 2023 brach alle Rekorde in Bezug auf die CO2-Emissionen. Zudem war es das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Mit Liberate Switzerland werde ich mich weiterhin für die Demokratie und das Leben einsetzen.

Warum Liberate Switzerland?

Liberate Switzerland ist eine zivile Widerstandskampagne, welche die Schweiz von den Autos befreien will. Die Sympathisant:innen fordern den Bund auf, den Verkauf von Neuwagen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, ab 2025 zu verbieten und massiv in sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr zu investieren. Derzeit sind Personenwagen für 21,8% der inländischen Emissionen der Schweiz verantwortlich. Im März 2023 lehnte es das Parlament ab, den Verkauf neuer Autos mit fossilen Brennstoffen zu verbieten. Einige Wochen später stimmte die Europäische Union für ein Verbot. Dieses Beispiel illustriert die klimapolitische Untätigkeit der Eidgenossenschaft und ihr Versagen beim Schutz ihrer Bevölkerung. Weitere Informationen zur Forderung finden Sie auf der Webseite der Kampagne.

Warum jetzt?

Wenn nicht jetzt, wann dann? Dank des mutigen Engagements von Bürger:innen, deren Gesundheit wegen den Auswirkungen der globalen Erwärmung bedroht ist, muss sich die Schweizerische Eidgenossenschaft heute vor internationalen Gerichten verantworten. Je mehr Bürger:innen sich engagieren, desto grösser ist die Chance, das Leben auf der Erde zu erhalten. Die Zeit drängt und wir dürfen keinen Tag mehr verlieren.

Welche Arten von Aktionen sind geplant?

Die Sympathisant:innen von Liberate Switzerland werden in den nächsten Tagen und den ganzen Mai über gewaltfreie Aktionen durchführen. Einige davon werden neu und innovativ sein. Das Ziel bleibt dasselbe: Aufmerksamkeit erregen und eine öffentliche und politische Debatte über den Klimanotstand in Gang bringen. Ziviler Widerstand ist wichtig für eine lebendige und gesunde Demokratie. In Ländern wie der Schweiz, die wegen ihrer unzureichenden Klimapolitik vor internationalen Gerichten stehen, ist er sogar notwendig, damit die Regierung die dringenden Massnahmen zum Schutz ihrer Bevölkerung ergreift.

In welchem Zusammenhang steht die Kampagne Renovate Switzerland?

Die Kampagne Liberate Switzerland ist die zweite Kampagne der schweizerischen zivilen Widerstandsbewegung act now! Die Bewegung wurde auf der Basis des Erfolgs ihrer ersten Kampagne Renovate Switzerland gegründet. Diese Kampagne hat den Klimanotstand und die thermische Gebäudesanierung ins Rampenlicht gerückt und Tausende von Diskussionen in der Presse, an Podiumsdiskussionen, in Schulen und Universitäten ausgelöst. Innerhalb von zwei Jahren ist die Organisation von fünf auf fast 250 aktive und engagierte Personen angewachsen. Die neue Kampagne ist ein Beweis dafür, dass die Bewegung an Fahrt gewinnt. Weitere Informationen zu act now! finden Sie unter www.weactnow.ch

Wie geht es mit Renovate Switzerland weiter?

Die Kampagne Renovate Switzerland besteht weiterhin. Am 21. März 2024 wurde in Genf mit einer historischen Vereinbarung zwischen den Akteuren der Wohnungsbaubranche ein grosser Sieg errungen. Renovate Switzerland will diesen Sieg nutzen, um den Druck auf die anderen Kantone und den Bund zu erhöhen und zu zeigen, dass es möglich ist, schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Medienkontakt

Robin Jolissaint

presse@actnow.ch | 079 727 99 29 (dringende Anfrage)

Einladung

Benötigen Sie weitere Informationen? Sympathisant:innen der act now! Bewegung stehen diese Woche Journalist:innen für Hintergrundfragen zur Verfügung. Termine: Mittwoch, 10. April, 9-10 Uhr (Anmeldung) oder Freitag, 12. April, 13.30-14.30 Uhr (Anmeldung). (1) (2)

Weitere Informationen über die heutige Aktion

Weitere Informationen über die Bewegung act now!

Website von act now!