Vier Sympathisant:innen von Liberate Switzerland demonstrieren, um aufzufordern, die Schweiz von Autos mit fossilen Brennstoffen zu befreien.

AMAG Bern: Passende Kulisse für die Lancierung der Kampagne Liberate Switzerland in der Deutschschweiz

Heute Morgen fand in der AMAG Bern die zweite Aktion der Kampagne Liberate Switzerland statt, die auch den Start der Kampagne in der Deutschschweiz markiert. Drei Personen begaben sich zum Autohändler und bewarfen die Autos mit orangem Pulver. Die Sympathisant:innen fordern die Regierung auf, den Verkauf von Neuwagen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, ab 2025 zu verbieten und in sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr zu investieren. Die Schweiz wurde soeben wegen Untätigkeit im Klimabereich verurteilt und eine aktuelle Studie der Zeitschrift Nature belegt, dass ziviler Ungehorsam das Bewusstsein für den Klimanotstand schärft. Zwei weitere Gründe, weshalb das Engagement der Bürger:innen mehr denn je notwendig und gerechtfertigt ist.

Gegen 9:10 Uhr heute Morgen begaben sich drei Personen zur AMAG in Bern Wankdorf und bewarfen die Autos mit orangem Pulver. Zwei weitere Personen begleiteten sie, um den Angestellten die Situation zu erklären. Die drei Personen setzten sich mit einem “Liberate Switzerland”-Banner hin und warteten auf das Eintreffen der Polizei. Diese traf um 09:30 vor Ort ein.

Zitat von François Jakob, 29, Vollzeitorganisator bei act now! - Liberate Switzerland: “Ich habe heute Morgen an dieser Aktion teilgenommen, weil ich das Tabuthema Auto aufbrechen möchte. Niemand spricht darüber, wie sehr sie unsere Zukunft zerstören und das macht mich jeden Tag traurig und wütend zugleich. Ich denke, dass gewaltfreie Aktionen der beste Weg sind, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen und Einfluss zu nehmen auf die Menschen in meinem Umfeld.“

Zitat von Catherine Gasser, 69 , Rentnerin: “Ich nehme an dieser Aktion teil, weil ich keinen anderen Weg sehe, um die notwendigen politischen Veränderungen angesichts der Tragödie, die wir erleben, zu beschleunigen. Es wird immer wärmer, die Gletscher schmelzen, wir leiden immer mehr an Atemwegserkrankungen und trotzdem weigert sich das Parlament immer noch, den Verkauf von neuen Autos mit fossilen Brennstoffen zu verbieten.”

Liberate Switzerland: eine Kampagne zur Befreiung der Schweiz von den Autos

Liberate Switzerland ist eine Kampagne des zivilen Widerstands mit dem Ziel, die Schweiz von den Autos zu befreien. In einem ersten Schritt fordern die Sympathisant:innen die Regierung auf, ab 2025 den Verkauf von Neuwagen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, zu verbieten und in die sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr zu investieren. Und das aus gutem Grund: Personenwagen sind derzeit für 21,8% der CO2-Emissionen im Land verantwortlich, verbrauchen Platz und gefährden uns. Im März 2023 lehnte es das Parlament ab, den Verkauf von neuen Autos mit fossilen Antrieb zu verbieten. Einige Wochen später stimmte die Europäische Union für ein entsprechendes Verbot im Jahr 2035. Ein Beispiel von vielen, das die klimapolitische Untätigkeit der Eidgenossenschaft und ihr Versagen beim Schutz ihrer Bevölkerung perfekt aufzeigt.

Engagement der Bürgerinnen und Bürger nötiger denn je

Am Dienstag wurde die Schweiz vom Europäischen Menschenrechtsgerichtshof verurteilt, weil ihre Klimapolitik nicht ausreicht, um die Bevölkerung zu schützen. Was können wir also tun? Eine Studie , die erst kürzlich in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, zeigt, dass Bürgermobilisierungen (Klimamärsche, Aktionen des zivilen Ungehorsams) wirksam sind, um das Bewusstsein und die Bedenken der Bevölkerung in Bezug auf den Klimanotstand zu erhöhen und somit auch die Nachfrage nach Klimamassnahmen steigern könnten. Entgegen der Behauptung mancher Menschen sind gewaltfreie Aktionen nachgewiesenmassen nicht kontraproduktiv. Das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern und Aktionen wie die heutige sind notwendiger denn je, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und den Status quo in Bezug auf den Autoverkehr zu überwinden. Deshalb werden die Sympathisant:innen von act now! weiterhin mit ihren Aktionen friedlich stören.

Einladung

Benötigen Sie weitere Informationen? Sympathisant:innen der Bewegung act now! stehen heute online von 13:30 bis 14:30 Uhr Journalist:innen für Hintergrundfragen zur Verfügung: (Anmeldung).

Medienkontakt

Robin Jolissaint

presse@actnow.ch | 079 727 99 29 (dringende Anfrage)

Weitere Informationen über die heutige Aktion

Mehr Infos

Liberate Switzerland ist eine zivile Widerstandskampagne, die im April 2024 ins Leben gerufen wurde. Sie fordert den Bund auf, den Verkauf von Neuwagen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, ab 2025 zu verbieten und massiv in sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr zu investieren. Die Kampagne ist Teil der Bewegung act now!. Diese wurde nach dem Erfolg von Renovate Switzerland aufgrund der Erkenntnis gegründet, dass angesichts des Klimanotstands und der Zerstörung des Lebens eine gewaltfreie Revolution notwendig ist. Mit der Organisation von gewaltfreien und störenden Aktionen, Debatten, Trainings und Sensibilisierungsveranstaltungen will act now! einen persönlichen, kulturellen und politischen Wandel in der Schweizer Gesellschaft herbeiführen. act now! basiert auf den neuesten Forschungsergebnissen zu sozialen Bewegungen und gewaltfreiem zivilem Widerstand. act now! ist eine wachsende Community, die neue Formen des Zusammenseins und -lebens entwickelt. Die Bewegung hat 8 Angestellte, 230 aktive Personen und Tausende von Sympathisant:innen und Spender:innen aller Altersgruppen und Hintergründe. Die Arbeit erfolgt nach den Grundsätzen der Shared Governance. Die Bewegung ist Mitglied des internationalen Netzwerks A22.