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Medienmitteilung von Liberate Switzerland | Donnerstag 9. Mai 2024 - 11.45 Uhr

Bürger:innen von Liberate blockieren Stau am Gotthard -©️ act now!

Liberate Switzerland blockiert Stau am Gotthard

Heute morgen um 11.20 Uhr haben fünf Sympathisant:innen der Kampagne Liberate Switzerland die Einfahrt zum Gotthard-Tunnel blockiert. Ein Jahr nach der Aktion von Renovate Switzerland kehren die Bürgerinnen und Bürger an den gleichen Ort zurück, um vor dem Klimanotstand und der Zerstörung zu warnen, die Autos am Klima und an den Lebewesen anrichten.

Die fünf Sympathisant:innen von Liberate Switzerland begaben sich auf der A2 auf der Reussbrücke bei Wassen (Uri), wenige Kilometer von der Einfahrt zum Gotthard-Tunnel, als sich die Autokolonnen bereits über 15 Kilometer staute und der Verkehr stillstand. Zwei Menschen klebten ihre Hände auf den Asphalt, während eine Person ein Notsignal mit Rauch anzündete, als Symbol für den aktuellen Klimanotstand. Mit dem Eintreffen der örtlichen Polizei 15 Minuten nach Beginn der Blockade beruhigte sich die angespannte Situation mit den Autofahrer:innen.

Zitat von Marika, 29, Quality Managerin: "Heute setze ich mich zum ersten Mal auf die Strasse, weil ich wütend bin. Die Menschen in Brasilien ertrinken in Überschwemmungen, in Vietnam werden sie von der Hitzewelle erdrückt. Die Menschheit ist in Not und die Schwächsten trifft es als Erste. Ich setze mich auf die Strasse, weil ich mich von unseren politischen Vertreter:innen verraten fühle, die immer noch wegschauen. Und weil ich stolz darauf bin, Teil dieser gewaltfreien Revolution zu sein, die fest entschlossen ist, eine von Grund auf neue Welt zu schaffen."

Zitat von Anthony Zufferey, 21, vollzeit bei der act now!-Bewegung engagiert: "Zwischen der veralteten und reaktionären Klimapolitik meiner politischen Vertreter:innen und der Notwendigkeit, eine 360-Grad-Wende zu vollziehen, ist meine Wahl schnell getroffen. Mitten im Klimanotstand ist ein rasches Verkaufsverbot neuer Autos mit fossilem Antrieb bei gleichzeitiger Investition in sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr eine sinnvolle, vernünftige und realistische Lösung. So sichern wir eine stabile, sichere und friedliche Zukunft. Mit der Umsetzung dieser Massnahme würden mir die politischen Vertreter:innen dieses Landes beweisen, dass sie bereit sind, die Realität anzuerkennen und zu handeln."

Die Mehrheit der Bevölkerung in der Schweiz will nicht alles Leben opfern.

Die Ernsthaftigkeit der Situation erfordert einen Blick auf die aktuelle politische Landschaft der Schweiz: Auf der einen Seite stehen Politiker:innen, die zulassen, dass 96,4% der Autos noch immer mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden. Ein Land, in dem die schöne Landschaft des Kantons Uri mehrmals im Jahr von endlosen Staus verschandelt wird. In dem die Politik sich nicht an ihre eigenen Klimaverpflichtungen hält und das Land in der Folge vom Europäischen Menschenrechtsgerichtshof wegen Untätigkeit beim Klimaschutz verurteilt wird. Auf der anderen Seite steht eine Mehrheit der Bevölkerung (59%), die im Juni 2023 für mehr Klimaschutz gestimmt hat. Eine noch grössere Mehrheit(70%), die davon ausgeht, dass die Folgen der Klimaerwärmung schwerwiegend sein werden. Und die von ihren politischen Vertreter:innen erwartet(80% und mehr), dass sie mehr tun angesichts des Ernsts der Lage. Die Kampagne Liberate Switzerland will die Rolle der Autos bei der Zerstörung des Klimas und der Lebewesen aufzeigen und die Notwendigkeit, sich so schnell wie möglich von ihnen zu befreien, hervorheben. Störende Aktionen wie die heutige sollen den Konflikt sichtbar machen zwischen denjenigen, die sich für die Erhaltung des Lebens entscheiden, und jenen, die das Leben in einer noch nie dagewesenen Notlage im Stich lassen.

Eine Online-Petition als Mittel, jetzt handeln zu können.

Um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu geben, die Forderung von Liberate Switzerland zu unterstützen und sich an dieser gewaltfreien Revolution zu beteiligen, haben die Sympathisant:innen eine Online-Petitiongestartet. Wer nicht bereit ist, ein rechtliches Risiko einzugehen, kann auch online spendenoder sich der Bewegung hinter den Kulissen anschliessen. Wer auch an dieser grundlegenden Veränderung der Gesellschaft mitwirken will, kann an einem der Informationsabende, die regelmässig in der ganzen Schweiz vor Ort oder online stattfinden, mehr erfahren. In den kommenden Wochen finden weitere gewaltfreie Aktionen statt. Sie werden vielfältig, kreativ und fröhlich sein.

Medienkontakt und nützliche Links

Marie Seidel
presse@weactnow.ch | 079 727 99 29 (dringende Anfrage)

Weitere Informationen

Liberate Switzerland ist eine zivile Widerstandskampagne, die im April 2024 ins Leben gerufen wurde. Sie fordert den Bund auf, den Verkauf von Neuwagen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, ab 2025 zu verbieten und massiv in sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr zu investieren. Die Kampagne ist Teil der Bewegung act now!. Diese wurde nach dem Erfolg von Renovate Switzerland aufgrund der Erkenntnis gegründet, dass angesichts des Klimanotstands und der Zerstörung des Lebens eine gewaltfreie Revolution notwendig ist.Mit der Organisation von gewaltfreien und störenden Aktionen, Debatten, Trainings und Sensibilisierungsveranstaltungen will act now!einen persönlichen, kulturellen und politischen Wandel in der Schweizer Gesellschaft herbeiführen.act now!basiert auf den neuesten Forschungsergebnissen zu sozialen Bewegungen und gewaltfreiem zivilem Widerstand.act now!ist eine wachsende Community, die neue Formen des Zusammenseins und -lebens entwickelt. Die Bewegung hat 8 Angestellte, 230 aktive Personen und Tausende von Sympathisant:innen und Spender:innen aller Altersgruppen und Hintergründe. Die Arbeit erfolgt nach den Grundsätzen der Shared Governance. Die Bewegung ist Mitglied des internationalen Netzwerks A22.